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Österreich! Jahrgangs-Report 2007
Mo, 10. Dez. 2007
In Sachen Wetterphänomenen hat die Natur dieses Jahr alle Register gezogen und die Winzer ordentlich auf die Probe gestellt.
Qualität: ausgezeichnet
Menge: gut
Mit Ausnahme von Schnee bot der Jahrgang nahezu alles auf, was die Natur bieten kann: Frost, Hitze, Trockenheit, viel Regen, Hagel und kühle Nächte. Das Ende war für Österreichs Winzer trotz des Auf und Ab versöhnlich. Nach einem sehr zeitigen Erntebeginn im August konnte ausgiebiger Regen Anfang September die Qualität nicht mehr beeinträchtigen, da ein Grossteil
der Trauben schon geerntet war. Der Rest profitierte von goldenen Oktobertagen.
«Noch mal Glück gehabt!», atmete Josef Umathum aus Frauenkirchen am Neusiedlersee Anfang September auf. Vor dem grossen Regen, der sich bald darauf einstellte, hatte er schon 80 Prozent der Ernte im Keller. Zuvor mussten die Reben einiges aushalten: Wassermangel, Trockenstress, Sonnenbrand. Im Weinviertel und im Burgenland folgte auf einen zeitigen Austrieb ausserdem Frost in der Nacht vom 1. auf den 2. Mai, und im Juni verwüstete Hagel zum Beispiel im Gebiet um Krems über
200 Hektar.
Für Kurt Feiler vom Weingut Feiler-Artinger in Rust war es «ein Jahr der Extreme, mit Hitze, Kälte, Nässe und einer Super-Nervenanspannung». Aber mit einem letztlich versöhnlichen Schluss, denn die Trauben waren reif und gesund. Begonnen hatte alles mit einer sehr frühen Blüte im Frühjahr, gefolgt von hohen Temperaturen, weswegen vielfach zum Hilfsmittel Bewässerung
gegriffen wurde. Die Hitze erforderte eine gezielte Laubarbeit, um Sonnenbrand auf den Trauben zu vermeiden. Dennoch kam es in einigen Gebieten zu Schäden.
Bereits Ende August konnte mit der Ernte begonnen werden. Am Tag, als der Regen kam (um den 5. September) und bis zu 150 Millimeter Niederschlag fielen, hatten viele Winzer schon einen wesentlichen Teil abgeerntet. Durch Bodenbearbeitung wurde versucht, ein Aufschwemmen der verbliebenen, spät reifenden Trauben zu vermeiden. Die kühle und windige Witterung nach dem Regen half dabei. In den Gemeinden am Neusiedlersee stellte sich die ersehnte und kaum mehr erwartete Botrytis ein. Hoher Arbeitsaufwand und selektive Lese waren in ganz Österreich nötig.
Positive Meldungen kommen aus allen Gebieten. An der Donau freut man sich über sehr guten Grünen Veltliner und Riesling. Die Weinviertler berichten von einem klassischen Jahrgang für die Veltliner-DAC-Kategorie. In der Thermenregion, in Carnuntum und im Burgenland liegt der Akzent auf aromaintensiven, fruchtigen Rotweinen. Die Steirer begrüssten die kühlen Nacht- und Morgentemperaturen, die für knackige Weine mit besonders ausgeprägter Aromatik sorgten. Die Wiener bejubeln nach den mengenmässig schwachen Jahren 2005 und 2006 einen soliden Ertrag und Weine mit typischer würziger Ausprägung. Insgesamt dürfte sich die Erntemenge auf normale
2,5 Millionen Hektoliter belaufen. (kn)
Winzer-Statements
«Zum Glück haben wir die Hagelschauer im Juni ohne gravierende Schäden überstanden. Nach einer kurzen Vegetationsperiode und rascher Traubenreife bei hohen Temperaturen hatten wir eigentlich fruchtarme, ausdrucksschwache, alkoholbetonte Weine erwartet. Aber wir sind positiv überrascht: Die Weissweine sind saftig, moderat im Alkohol. Die Roten haben markante Tannine und sind gut strukturiert. Bei den Süssweinen konnten wir uns über eine sehr saubere, trockene Botrytis freuen.»
Michael Wenzel, Weingut Wenzel,
Burgenland-Neusiedlersee
«Ich habe die Ernte 2007 richtig genossen, sie war um einiges leichter als 2006. Es sah überall grossartig aus in den Weingärten. Durch gezielte Laubarbeit konnten wir Sonnenbrand auf den Trauben vermeiden. Der Herbst mit seinen sonnigen Tagen und den kühlen Nächten war ein Geschenk der Natur. Das Ergebnis ist sehr ausgeglichen, auch im Mostgewicht. Die Weine haben eine angenehme Säure und eine feine Frucht; es macht richtig Spass, sie zu trinken, weil sie nicht zu schwer geraten sind.»
Ilse Maier, Weingut Geyerhof, Kremstal
«Wir blieben von Hagel und Frost verschont, hatten aber ein bisschen mit Trockenstress zu kämpfen. Ohne Bewässerung, die wir erstmals wieder seit 2003 praktiziert haben, wäre es schlimm geworden. Der Regen Anfang September, verbunden mit Hochwasser bis zur Uferstrasse, schwemmte die Trauben etwas auf. Die Steinfeder- und Federspiel-Weine sind dennoch würzige Weine mit ausreichendem Körper. In der Kategorie Smaragd hat das schöne, konstante Herbstwetter für Weine gesorgt, die vielleicht sogar das Prädikat ‹gross› verdienen.»
Roman Horvath, Freie Weingärtner, Wachau
«In der Weststeiermark haben wir trotz etwas Hagel im Juli einen sensationellen Jahrgang eingefahren. Der Schilcher hatte überall Kabinett-Reife, ist kräftig, saftig und hat eine reife, aber stattliche Säure –
ein Klassiker. Aus der Blauen-Wildbacher-Traube konnten wir verheissungsvolle Rote erzeugen. In der Südsteiermark gab es ebenfalls nur gesundes, gutes Traubenmaterial. Die Weine sind perfekt duftig, mit moderatem Alkohol, eben typisch steirisch.»
Günter Müller, Domäne Müller, Steiermark
Rubin Carnuntum DAC
Herkunft: Oesterreich Arbesthal, Carnuntum Produzent: Böheim Verpackungseinheit: 6 Fl. pro Karton Traube: Zweigelt Bewertung: TheWineComp 15.5/20 802232127502021 |
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